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ESG – Nachhaltigkeit im Fokus


Was Unternehmen wissen müssen

Die neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESG) wirbelt die Unternehmenswelt einmal mehr auf. Doch was verbirgt sich konkret dahinter und welche Auswirkungen hat die Richtlinie konkret für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Österreich? In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Anforderungen auf euch zukommen und wie ihr diese pragmatisch und rechtssicher umsetzen könnt.

Was bedeutet ESG überhaupt?

ESG steht für Environmental Social Governance. Diese drei Bereiche dienen als Kriterien für die Bewertung von Nachhaltigkeit und ethischer Verantwortung von Unternehmen:

  • Environmental (Umwelt): Bewertet die ökologischen Auswirkungen eines Unternehmens, wie CO₂-Emissionen, Energieverbrauch, Abfallmanagement und Ressourcennutzung.
  • Social (Soziales): Umfasst die sozialen Aspekte, wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Diversität und Inklusion, sowie das Engagement in der Gemeinschaft.
  • Governance (Unternehmensführung): Bezieht sich auf die internen Systeme und Verfahren eines Unternehmens, die sicherstellen, dass es verantwortungsvoll geführt wird. Dazu gehören zB Unternehmensethik, Transparenz und Korruptionsbekämpfung.

Warum wurde die ESG-Gesetzgebung der EU gerade jetzt so wichtig?

Die ESG-Gesetzgebung der EU ist Teil des European Green Deal, der darauf abzielt, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Die zunehmende Dringlichkeit des Klimawandels, soziale Ungerechtigkeiten und die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Unternehmensführung haben die Bedeutung von ESG-Kriterien verstärkt.

Warum ist es wichtig, sich mit ESG auseinanderzusetzen?


Nachhaltigkeit und Verantwortung: Unternehmen, die ESG-Prinzipien folgen, zeigen ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Dies fördert nachhaltige Geschäftsmodelle und trägt zur langfristigen Erhaltung von Ressourcen und sozialen Strukturen bei.

Risikomanagement: Durch die Berücksichtigung von ESG-Faktoren können Unternehmen potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und bewältigen. Dies umfasst Umweltkatastrophen, soziale Konflikte und Governance-Probleme, die den Geschäftsbetrieb gefährden könnten.

Reputation und Vertrauen: Unternehmen, die sich transparent und verantwortungsbewusst verhalten, gewinnen das Vertrauen von Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern. Eine starke ESG-Bilanz kann auch direkt positiv auf die Arbeitgebermarke einzahlen.

Regulatorische Anforderungen: In vielen Ländern und Regionen gibt es zunehmend gesetzliche Vorgaben zur Berichterstattung über ESG-Themen. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist entscheidend, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und sich als verantwortungsvolles Unternehmen zu positionieren.

Ausnahmen und Erleichterungen


Kleinstunternehmen (d.s. Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden und weniger als 2 Millionen Euro Jahresumsatz) und "nicht kapitalmarktorientierte KMU" sind von den ESG-Berichtspflichten ausgenommen. Nicht kapitalmarktorientiert meint in diesem Zusammenhang, dass die jeweiligen Unternehmen keine Aktien, Schuldverschreibungen oder andere Wertpapiere am geregelten Markt innerhalb der EU ausgegeben haben.

Pragmatisch umsetzen - aber wie?


Frühzeitige Planung und Strukturierung: Beginne frühzeitig, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu evaluieren, was ESG für dein Unternehmen konkret bedeutet.  Bestimme klare Prozesse und Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens für die ESG-Berichterstattung.

Nutzung von Softwarelösungen: Lass dir von Softwarelösungen helfen. Insbesondere bei der Datenerfassung und Berichterstellung kann das richtige Tool die halbe Miete sein und dir helfen, Komplexität zu bewältigen und die Berichte effizient zu erstellen.

Externe Beratung und Schulung: Ziehe externe Berater hinzu, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Schulen und sensibilisieren der Mitarbeiter für die neuen Anforderungen.

Pragmatische Maßnahmen zur Emissionsreduktion: Optimiere die Energieeffizienz durch Maßnahmen wie den Einsatz von Ökostrom und die Verbesserung der Logistik. Wenn das noch nicht ausreicht, können CO₂-Kompensationsmaßnahmen und Investitionen in Klimaschutzprojekte sinnvoll sein.

Die neuen ESG-Vorgaben mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch mit der richtigen Herangehensweise können KMU diese Herausforderungen meistern und sogar davon profitieren. Nachhaltigkeit und Verantwortung sind nicht nur gesetzliche Verpflichtungen, sondern auch strategische Notwendigkeiten, um langfristig erfolgreich und nachhaltig zu wirtschaften.


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