Lange galt HR als Kostentreiber im Unternehmen. Rein administrative Funktion, Dienstleister im Betrieb, Verursacher und Overhead.
„Eine Personalabteilung brauchen wir nicht“, so der Tenor vieler Mittelständler. Und auch in größeren Unternehmen konnte man in den letzten 10 Jahren beobachten, wie im HR mehr und mehr Ressourcen eingespart wurden. Mit weniger Ressourcen bei Wachstumskurs mehr Service im Unternehmen erwirken, so die Devise. HR kostet zu viel Geld und trägt nicht unmittelbar zur Wertschöpfung bei.
Derartige Sparkurse haben sich in den letzten Jahren gerächt. Wer nicht schon beizeiten in ein ordentliches Management der Beziehungen und Kultur im Unternehmen investiert hat, sich mit Employer Branding, einer Candidate Journey, Personalentwicklung und Etablierung einer ordentlichen Führungskultur investiert hat, der hat jetzt das Nachsehen und muss jetzt umso härter nachlegen.
Der Arbeitnehmermarkt für (HR-)Mitarbeiter:innen ist so heiß wie noch nie. Gefühlt sucht beinahe jedes Unternehmen einen oder mehrere Köpfe als Verstärkung im Personalwesen.
Warum ist das so? Wie ist es zu diesem Boom der HR-Positionen gekommen?
Die Antwort ist simpel: Der Aufwand ist gestiegen. Schon allein das Recruiting funktioniert heute nur mehr mit massiv höherem Aufwand als noch vor einigen Jahren. Und auch die Ansprüche an Weiterentwicklung und Führung sind bei den Mitarbeitern gestiegen. Die Arbeitnehmer:innen sind mündiger als früher und haben höhere Erwartungen an Wertschätzung und Arbeitsumfeld. Das will alles von HR gemanagt werden.
Was braucht es, damit HR volle PS auf die Straße bringt und positiv zum Unternehmenserfolg beiträgt? - Sichtbarkeit und Power.
Ein ordentliches HR-Management funktioniert nur dann, wenn es einen gewichtigen Auftraggeber in der Geschäftsführung hat. Aus unserer Sicht bekommt HR direkte Rückendeckung vom CEO / Eigentümer. In Einklang mit den Zielen und den Visionen des Gesamtunternehmens sollte eine HR-Strategie stehen. Eine vorausschauende Planung. Eine Roadmap, die vielleicht adaptiert, aber nicht verlassen wird.
Aus der Strategie resultieren viele weitere Themen:
Unternehmenswerte – Werte der Zusammenarbeit und Führung wird sehr oft unterschätzt. „Brauchen wir nicht“, so der Tenor. Aber ist es nicht wichtig zu wissen, wer man ist und wie man untereinander agiert? Werte prägen das Miteinander, die Kultur, die Employer Brand nach INNEN und dann auch nach außen.