November 10

Wie kann HR helfen, hohen Kostendruck zu reduzieren?

Kostendruck und Inflation: Wie HR-Abteilungen in turbulenten Zeiten beitragen können

Die Geschäftswelt ist von Natur aus dynamisch und herausfordernd, aber aktuell stehen Unternehmen quer durch die Branchen vor besonders anspruchsvollen Herausforderungen. Die steigenden Kosten für Rohstoffe, Arbeitskräfte und Dienstleistungen können die Rentabilität beeinträchtigen und die Liquidität gefährden. In diesem Blogartikel möchten wir aufzeigen, wie gute HR-Arbeit in herausfordernden Zeiten den Unternehmenserfolg unterstützen kann.

Sicherheit geben – Mitarbeitende binden – Fluktuation senken

Unsicherheit schürt Fluktuation. Das haben auch wir schon vielfach beobachten können. In Zeiten, in denen gespart werden muss, weil die Kosten hoch sind, oder weil die Auftragslage nicht gut aussieht, setzt sich im Soziotop eines Unternehmens eine ganze Maschinerie in Gang. Meist beginnt es mit Kommunikation top down, dass Sparmaßnahmen einzuleiten sind.

Je nachdem, wie kommuniziert wird, kann dies Panik auslösen oder Sicherheit geben. Panikmache befeuert Fluktuation. Die wiederum bedeutet steigende Kosten für Nachbesetzung und Einschulung. Daher sollte mit äußerster Vorsicht an Mitarbeiterinformationen zu Sparprogrammen herangegangen werden. HR kann das Management dabei gut unterstützen und Gespräche begleiten.

Schafft man es, auch in nicht so rosigen Zeiten Mitarbeitende zu binden, mit ihnen ehrlich und auf Augenhöhe zu kommunizieren, kann das Überstehen solcher Phasen ein ganz neues Level an Mitarbeiterbindung mit sich bringen.

Führungskräfte – Fokus auf Personalführung

Gerade in schwierigen Zeiten ist es noch wichtiger, dass Führungskräfte aufs „Führen“ wirklich vorbereitet sind. Es braucht viele Gespräche und eine intensive zwischenmenschliche Beziehungspflege. Ein „falsches“ Führungsverhalten mag in Normalsituationen nicht sofort zum Tragen kommen, doch wenn die äußeren Umstände auch bereits fragil sind, kann dies das letzte Puzzleteil sein, welches für Unruhe, Demotivation und (innerliche) Kündigung sorgt.

Gemeinsam kostenwirksame Maßnahmen ergreifen

Die HR-Abteilung ist ein wichtiger Sparring-Partner für die Geschäftsführung und das Management. Bevor es zu harten Maßnahmen wie Personalabbau kommt, sollten immer erst gelindere Mittel geprüft werden. Und da kann es einige Möglichkeiten geben (zB Überstundenstopp, ZA- und Urlaubsabbau, Förderungen ausschöpfen, Bildungskarenzen vereinbaren, Teilzeitmodelle, Sabbaticals…). 

Messung und Berichterstattung

KPIs – Kennzahlen im HR-Bereich werden vor allem im mittelständischen Bereich oft vernachlässigt. Dabei ist ihre Erhebung oftmals keine große Hexerei. Wir empfehlen einen Blick insbesondere auf folgende hoch (kosten)wirksame Bereiche: Fluktuation, Überstunden, Krankenstände, Urlaubsreste. – Viele Kosten verstecken sich in nicht mehr passenden Arbeitszeitmodellen, oder in teuren Entlohnungssystemen. Auch dort lohnt sich immer wieder ein prüfender Blick. In Abstimmung mit den Führungskräften und der Geschäftsführung kann dann punktuell gegengesteuert werden.

Einsparpotenzial durch hybride Arbeitsformen

Im Zuge der Hybridisierung unserer Arbeitswelt – Home-Office vs. Arbeiten im Büro des Arbeitgebers – entstehen auch Einsparpotenziale bei Büroräumlichkeiten und -ausstattung. Je mehr Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten, desto mehr Bürofläche, Strom- und Heizkosten können eingespart werden. Klar, 100% Home Office und gar kein Unternehmensgebäude mehr, das wird es nicht spielen. Aber realistische Potentiale sollten geprüft und sinnvoll genutzt werden (zB Shared Desk Modelle).

Vor der eigenen Türe kehren…

Gerade in turbulenten Zeiten gehören gelebte Standards und Prozesse auf den Prüfstand. Vor allem in nicht direkt der Wertschöpfungskette zurechenbaren Abteilungen. Administrative Unsinnigkeiten sind pure Kostentreiber. Prozesse und Standards zu verschlanken können wir nur empfehlen. Nützliche Tools dazu sind beispielsweise 5-Why, Lean, Branchen-Benchmarks oder internen Audits.

  • Was brauchen wir wirklich?
  • Wird das, was wir jetzt glauben, in 5 Monaten oder in 2 Jahren noch Bestand haben?
  • Zahlt diese Tätigkeit auf die Wertschöpfung im Unternehmen ein?
  • Wenn nein – dann STOPP und voller Fokus auf andere Themen.

 


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